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OrtOffenbach am Mainx
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Stoppzylinderpresse (Schnellpresse)

Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum Historische Druckerei [0000:2045.30/1]
Stoppzylinderpresse (Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Zylinderpressen sind Druckmaschinen für das Hochdruckverfahren, bei denen als Gegendruck anstatt des flachen Tiegels ein Zylinder verwendet wird. Die ersten Zylinderpressen wurden 1811 von Friedrich Koenig und ab 1812 von ihm zusammen mit Andreas Friedrich Bauer gebaut. In diesen Maschinen erfolgten alle Schritte des Druckens, außer dem Einlegen des Druckbogens, maschinell. Somit war es möglich, wesentlich schneller als per Hand und dank des Zylinders großformatig zu drucken. Beim ersten Mal wurden solche Maschinen 1814 beim Druck der Zeitung "The Times" verwendet.

Bei den Zylinderpressen wird eine horizontale, auf Schienen liegende Eisenplatte verwendet, welche den Druckstock, die zu druckende Fläche, trägt und die hin- und her bewegt wird. Ein sich drehender, zylindrischer Druckkörper bedruckt das Papier, in dem er es gegen die Druckplatte presst. Die Einfärbung erfolgte durch ein Walzensystem. Bei der Stoppzylinderpresse stoppt der Druckzylinder nach jedem Druckvorgang. Bei dieser Pause wird der Papierbogen in die Greiferarme des Zylinders gelegt.

Bei der hier gezeigten Maschine handelt es sich um ein Produkt der Fabrik Koenig & Bauer. Im hinteren Bereich befindet sich auf der rechten Seite ein Motor, der durch einen Lederriemen ein Rad antreibt, das die Bewegung des Druckstocks verursacht. Ein Walzensystem aus neun Walzen verteilt die Farbe. Der Gegendruck besteht aus einem Zylinder mit 40 cm Durchmesser.

An beiden Längsseiten der Maschine ist jeweils eine 2,0 m lange und 0,36 m breite Holzbank angebracht. Unter der rechten Holzbank befinden sich zwei Schubladen, in denen Werkzeuge für die Maschine gelagert werden. An der hinteren Kurzseite der Maschine ist ein hölzerner, 0,75 x 1,60 m großer Ablagetisch, auf dem das bedruckte Papier abgelegt wird, angebracht. Im oberen Bereich der Maschine befinden sich zwei 0,60 x 1,48 m große Holzbretter, auf dem das Papier zum Drucken gestapelt wurde. Von hier wurden per Hand die Papierbogen in die Maschine gelegt. Die Maschine konnte ca. 1300 Seiten pro Stunde und Formate bis DIN A1 drucken.
Auf der Frontseite der Maschine befinden sich ein Metallschild mit der Schrift: "AG. für Schriftgiesserei und Maschinenbau Offenbach a.M." und zwei runde Metallplaketten mit den Zahlen "3388" und "1928" (Die Jahresangabe betrifft wohl eine Reparatur, Ergänzung o.ä.). Die Maschine wurde 1901/1902 gebaut, 1923 mit einem automatischen Falzapparat und 1926 mit einer automatischen Bogenanlage nachgerüstet. Beide wurden bei der Restaurierung entfernt, als die Maschine ins Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum kam und die Maschine in den ursprünglichen Zustand zurück gebaut wurde.

Die Maschine wurde von der Druckerei Höhnen aus Bad Sobernheim verwendet. Mit ihr wurden bis 30.06.1984 jeden Tag der Sobernheimer Anzeiger (einst "Sobernheimer Intelligenzblatt") und alle 14 Tage das Verbandsgemeinde-Amtsblatt gedruckt. Die Maschine ist noch funktionstüchtig. Damit werden noch heute u.a. Museumsplakate gedruckt.

Material/Technik

Metall, Holz, Kunststoff, Leder

Maße

L. 3,75 m, B. 2,20 m, H. 1,74 m

Literatur

  • Friedrich Bauer (1942): Handbuch für Buchdrucker. Frankfurt am Main, Seite 91ff.
Hergestellt Hergestellt
1902
Koenig & Bauer AG
Restauriert Restauriert
1928
AG. für Schriftgießerei und Maschinenbau
Offenbach am Main
1901 1930
Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum

Objekt aus: Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum

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